Zusammenfassungen (Eintrag 2 von 8)

(11.09.2005) Zusammenfassung, die zweite

Es ist wieder mal Zeit paar Sachen hier loszuwerden.

 

Es kam schon paar Mal die Frage, ob wir Heimweh haben. Heimweh haben wir so eigentlich nicht. Klar fehlen Familie und Freunde schon irgendwie, aber um so richtig nach Hause zu wollen, ist das hier alles viel zu spannend. Das soll natürlich jetzt nicht heißen, dass wir nicht wiederkommen wollen. ;-)

Womit wir aber momentan recht zu kämpfen haben, ist die Menge der Eindrücke. Man wird hier gerade auf den Touren, wie eben Whitsunday Islands, völlig reizüberflutet und ist manchmal überfordert. Es vergeht ja fast kein Tag, an dem nicht irgendetwas Neues oder auch Überraschendes passiert. Das alles richtig zu verarbeiten ist eigentlich gar nicht möglich.

Von zu Hause aus mag das ja alles sehr nach Urlaub und Entspannung aussehen (bei den meisten Bildern wohl auch kein Wunder...), aber es ist schon fast Stress, permanent mit Impressionen bombardiert zu werden. Das Tagebuch hilft auf jeden Fall schon mal sehr dabei, das ganze Erlebte irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Dabei steht hier logischerweise auch immer nur ein Bruchteil drin.

Unser zu Hause ist mittlerweile wirklich das Auto geworden. Die Abläufe sind dann eigentlich auch wieder dieselben, sodass es schon wieder fast zum Alltag geworden ist, jeden Tag die Route zu planen und loszuziehen. Was uns etwas fehlt, ist eigentlich ein richtiger Ruhepunkt, wo man sich erstmal zurückziehen und mal abschalten kann, sozusagen schon eine Art „Heim”weh.

Auf der anderen Seite ist da aber auch eine gewisse Rastlosigkeit. Wenn wir ein paar Tage am selben Ort sind, fängt es dann schon wieder an, dass man weiterfahren will.

 

Unsere Art, mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein, ist alles in allem nicht unbedingt die billigste. Der große Vorteil ist aber, dass man selbst entscheiden kann, was man sehen will. So sehen wir wahrscheinlich auch sehr viel mehr, als wenn man zum Beispiel mit dem Greyhound-Bus unterwegs ist. Dieser klappert ja nur bestimmte Orte ab und dort ist man halt dann gezwungenermaßen.

Es gibt auch viele Unterschiede zwischen Übernachtungen im Hostel und auf Campingplätzen. Im Hostel kommt man mit viel mehr Leuten zusammen, hauptsächlich Backpackern. Das Ganze ist mehr mit Jugendherbergsstimmung, Party und zwangsläufig auch mit Geldausgeben verbunden. Auf den Campingplätzen und Caravan Parks kommt man dann eher mit den Australiern ins Gespräch und im Großen und Ganzen geht es ruhiger zu. Das Hostel auch um einiges teuer als die Campingplätze. Man zahlt zwischen ca. 18 und 25$ p.P. für ein Dorm, ein Gemeinschaftszimmer mit mehreren Betten. Ein Doppelzimmer kostet um die 5$ mehr pro Nase. In den Caravan Parks löhnt man normalerweise pro Auto inkl. zwei Personen zwischen 15 und 25$. Einige wenige „Rest areas”, Rastplätze mit Toiletten, Duschen, B.B.Q.-Grill sind sogar kostenlos.

Dafür gibt man mit dem eigenen Auto viel mehr Geld für Benzin aus, da an Kilometern schnell was zusammenkommt. (Die Spritpreise sind auch momentan um 30% gestiegen, was eine ziemliche Lücke in unsere Kalkulation reißt.)

 

Ganz anders Thema. In Australien hat man besonders in den kleinen Städten und Dörfern den Eindruck, die Zeit ist irgendwo vor 30 Jahren stehen geblieben. Besonders ist uns das in Gayndah aufgefallen. Auf der Hauptstraße ist ein kleiner Supermarkt schon das höchste der Gefühle. Es gibt einen Bäcker, einen Fleischer, Schuhmacher, Stoffladen einen kleinen Werkzeugladen (Baumarkt wäre das falsche Wort) oder einen „Opportunity Shop”, der handgehäkelte Teekannenwärmer im Angebot hat. Das große Shopping Centre außerhalb der Stadt ist überflüssig.

 

Falls uns irgendjemand mal was mit der Post schicken will, ist das eigentlich auch kein Problem. Wir haben allerdings keine Ahnung, wie lange sowas von Deutschland aus dauert. Am besten mal in der Post fragen und uns dann bescheid sagen. Wir schauen dann, wo wir zu dem Zeitpunkt ungefähr sind und geben dann eine Adresse (Poste Restante - postlagernd) durch. Die Sendung bleibt dann vier Wochen im Postamt.

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