Tagebuch Australien (Eintrag 80 von 98)

Grampians N.P.

Die Grampians wurden uns von jedem, den wir bisher getroffen haben, wärmstens empfohlen. Ende Januar hatten wir dann in Perth im Fernsehen gesehen, dass in den Grampians ein riesiges Buschfeuer ausgebrochen ist. Das Feuer wütete mehrere Tage. Insgesamt sind ca. 130.000 Hektar verbrannt und damit fast die Hälfte des Nationalparks. Wie wir gehört haben, sind viele der Wanderwege gesperrt. Wir brechen aber trotzdem zu den Grampians auf, da es mit Sicherheit immer noch genügend zu entdecken gibt.

Montag, 06.03.2006

Am Morgen haben wir uns erstmal einen Wanderweg im Mt. Eccles Nationalpark ausgesucht. Der Lava Canal Walk ist wahrscheinlich so um die 6km und mit zwei oder vier Stunden angegeben (Je nach dem, welcher Infotafel man glaubt). Der Weg führt zuerst an einer Lavahöhle vorbei und geht dann durch mehrere Lavakanäle. Zum Schluss geht es dann noch hoch auf den Mt. Eccles, von wo aus man einen schönen Blick auf den Kratersee Lake Surprise hat. Alles in allem brauchen wir nicht mal die zwei Stunden und brechen dann schon Mittag in Richtung Grampians Nationalpark auf.

Der südliche Teil der Grampians ist schon beeindruckend. Dann kommt man aber an den ersten Brandflächen vorbei. Es sieht teilweise ziemlich übel aus, überall schwarze Stämme und braune Baumkronen. An manchen Stellen sind die Bäume komplett verbrannt und es steht nur noch ein verkohlter schwarzer Stamm. Obwohl das Feuer aber erst sechs Wochen her ist, kommen schon wieder die ersten grünen Triebe durch.

Nachdem wir uns in Halls Gap erstmal angeschaut haben, was denn überhaupt alles zugänglich ist, fahren wir zum Boroka Lookout. Von hier kann man sehen, wie nahe das Feuer an Halls Gap war. Der nächste Lookout, The Balconies, liegt mitten in einem abgebrannten Gebiet. Der Ausblick ist aber nichtsdestotrotz wieder genial. Es ist schwierig zu beschreiben. Es ist bedrückend und faszinierend zugleich zu sehen, was das Feuer anrichten kann. Auf der anderen Seite gehört es hier aber dazu, da einige Pflanzenarten sogar darauf angewiesen sind.

Am Abend quartieren wir uns auf dem Stapylton Campground ein. Da nicht sehr viele Camps offen sind, ist hier ziemlich viel los. Die Kängurus sind sichtlich verwirrt...

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Dienstag, 07.03.2006

Die Nacht war sehr kalt und wir haben etwas zu kämpfen um bei Sonnenaufgang aus den Federn zu kommen. Wir haben heute wieder einen etwas längeren Marsch eingeplant, denn wir wollen den Mt. Stapylton Circuit laufen. Der Weg beginnt recht angenehm, wird aber dann schon etwas anspruchsvoller. Beim Aufstieg zum Mt. Stapylton sind dann schon einige kleinere Klettereinlagen dabei. Nach vier Stunden haben wir dann die 12km hinter uns und neben Kängurus auch wieder etliche kleine Lizards, viele kleine Raupen und eine Schlange gesehen.

Anschließend schauen wir uns noch Felsmalereien am Ngamadjidj Shelter und am Gulgurn Manja Shelter an.

Die Nacht wollen wir auf dem Troopers Creek Campground verbringen. Hier sind wir überraschenderweise wieder ganz allein. Am Abend bekommen wir dann noch Besuch von einem recht zutraulichen Rednecked-Wallaby.

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Mittwoch, 08.03.2006

Die Wandertage gehen weiter, denn heute haben wir uns den Mt. Difficult vorgenommen. Als wir aufbrechen, ist es wieder saukalt und wir genießen jeden Sonnenstrahl. Der Weg beginnt recht einfach, geht aber schnell in übles Gekraxel über. Wir steigen nur noch über Felsen und an Felskanten entlang. Aber wo eine Markierung ist, ist auch ein Weg! ;-) Nach knapp 5km und etlichen Höhenmetern sind wir dann oben und genießen trotz nerviger Fliegen den Ausblick. Der Abstieg geht dann etwas einfacher und nach ca. fünf Stunden sind wir dann wieder unten. Alles in allem war der Berg zwar doch ziemlich anstrengen aber nicht so schlimm, wie der Name vermuten lässt.

Wir entschließen uns noch denn kurzen Abstecher zu den Beehive Falls zu laufen. Der 3km lange Weg ist im Vergleich ein Spaziergang.

Am Abend gönnen wir uns mal wieder etwas Luxus im Happy Wanderer Resort. Da dieser Caravan Park ziemlich abgelegen ist, sind wir auch hier die einzigen Gäste.

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Donnerstag, 09.03.2006

Als Abschluss haben wir uns noch einen weiteren kleinen Berg ausgesucht. Der Mt. Abrupt liegt im Süden der Grampians und somit direkt an unserem Weg.

Diesmal ist der Weg recht angenehm und ohne große Klettereien zu laufen. Anstrengend und schweißtreibend ist es trotzdem, zumal es heute etwas wärmer ist. Wir merken auch langsam die Tage davor in den Knochen. ;-) Oben angekommen machen wir erstmal wieder ein kleines Picknick, liegen in der Sonne und genießen den Blick.

Nach drei Stunden haben wir das Auto wieder erreicht und machen uns auf den Weg nach Warrnambool.

Tagebuch Australien (Eintrag 80 von 98)