Reisebericht El Quseir / Ägypten
Diesmal sieht unser Bericht mal etwas anders aus. Da wir nur an einen Fleck waren, lohnt sich ein Tagebuch nicht wirklich bzw. wäre etwas langweilig. Deshalb gibt es das Ganze hier etwas mehr zusammengefasst.
Am Dienstag, dem 03.03.2009, geht es mitten in der Nacht los. Umsteigen in Nürnberg und alles bis Marsa Alam läuft wie geschmiert. Der Flug vergeht relativ schnell und das Frühstück an Bord ist auch ganz brauchbar. In Marsa Alam angekommen, klappen die Einreiseformalitäten problemlos, obwohl Kathleen nur mit Personalausweis einreist. Dann warten wir ziemlich lange bis unsere Rucksäcke auf dem Gepäckband auftauchen. Bis wir schließlich in die Flughafenhalle kommen, ist eine ganze Weile vergangen und unser Fahrer wollte schon fast ohne uns wieder verschwinden. Klappt aber alles ganz gut und so werden wir die 60 Kilometer von Marsa Alam nach El Quseir gefahren.
Das Hotel ist wirklich richtig schick. Wir haben ein schönes Zimmer mitten in der sehr nett gestalteten Anlage an der El Quadim Bucht. Das Publikum ist recht gemischt mit hauptsächlich Deutschen, Schweizern, Franzosen und Holländern, ein großer Teil davon auf jeden Fall Taucher.
Beim ersten Abendessen merken wir aber ordentlich, dass hier mehrere Sterne auf der Fahne wehen. Das Buffet ist sehr lecker, allerdings sind die Preise nicht auf ägyptischem, sondern definitiv eher auf Schweizer Niveau.
Die nächsten Tage essen wir uns daher immer beim Frühstücksbuffet ordentlich satt und holen uns dann mittags oder abends nur noch eine Kleinigkeit. Das ist auch vollkommend ausreichend, da wir sonst wahrscheinlich jeder 10kg zunehmen würden, bei dem leckeren Essen. ;-)
Außer bei den manchmal wirklich überzogenen Preisen ist beim Hotel wirklich nichts aussetzen. Die ganze Sache ist wirklich durch und durch organisiert, die Belegschaft sehr freundlich und alles läuft ziemlich perfekt.
Der Eindruck des Hotels setzt sich in der angeschlossenen SUBEX Tauchbasis fort. Es ist alles super durchorganisiert, hat aber auch seinen Preis. Die Nutzung des Tauchspots ist von der Basis auch sehr gut geregelt. Es dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Tauchern gleichzeitig in die El Quadim Bucht um das Riff nicht zu sehr zu strapazieren. Trotzdem läuft hier alles ziemlich entspannt, freundlich und locker ab.
Ich mache gleich am Mittwoch seinen Welcome Dive. Kathleen wartet noch bis Donnerstag, bis die Nase wirklich frei ist. Die Tauchgänge sind alle Spitzenklasse. Wir haben jede Menge an verschiedenartigsten Fischen gesehen. Die Korallenwelt ist auch wirklich sehenswert. Durch die Lage in der Bucht gibt es auch genügend Abwechslung Unterwasser. Unsere Tauchguides sind wirklich sehr bemüht, so wird nach jedem Tauchgang ein sehr ausführliches Debriefing durchgeführt, wo wir gemeinsam das eben Gesehene nochmal in Bildbänden und Büchern nachschlagen.
Zwischen den Tauchgängen oder wenn wir uns nur einen Tauchgang am Tag vornehmen, gehen wir Schnorcheln. Auch hier gibt es jede Menge zu entdecken, von Muränen über Feuerfische, Strahlenfeuerfische, Seeigel und viele viele bunte Fische und Korallen.
Ein Highlight ist auf jeden Fall die Putzerstation. Kommt hier ein Taucher an und nimmt den Atemregler aus dem Mund, kann er sich die Zähne putzen lassen. Ich hab meinen Spaß dran, Kathleen ist nicht so überzeugt. ;-) Das Wetter ist Donnerstag bis Sonnabend am besten. Es ist warm und die See recht ruhig. Die restlichen Tage gibt es einen kräftigen Wind und damit auch ordentlich Wellengang. Ins Wasser zieht es uns trotzdem immer wieder.
Alles in allem hab ich noch ein paar Tauchgänge mehr, da ich gleich noch einen Kurs mitmache und mir den Nitrox-Schein hole.
Wir merken auf jeden Fall, dass wir in einem Resort sind. Das Urlauberleben hier findet völlig abseits vom ägyptischen Alltag statt, das ganze Resort ist recht isoliert. Wir nutzen zwar an einem Abend die Gelegenheit mit dem Shuttlebus in die 6km entfernte Innenstadt von El Quseir zu kommen, aber die anderthalb Stunden sind viel zu kurz um hier was anzufangen. So schlendern wir nur mal über die Ladenmeile in El Quseir. Aus den umliegenden Resorts scheinen kaum Touristen hierher kommen. Es gibt zwar ein paar Läden um den Shuttlebusnutzern etwas Klimbim anzudrehen, aber die Hauptkundschaft sind hier Ägypter. Leider sind viele Garküchen und kleine Restaurants nicht in Betrieb oder völlig leer oder sehen aus als ob man nur Shisha und Tee, aber nicht viel zu essen bekommen könnte. Selbst wenn die Jungs die Küche hier extra für uns hochfahren würden, hätten wir nicht genug Zeit. Und den Shuttlebus dafür sausen zu lassen, wollen wir dann auch nicht. So bleibt es bei diesem Versuch.
Durch das Hotel haben wir nicht wirklich das Gefühl in Nordafrika zu sein, mal abgesehen vom Personal und dem Wetter. Für die eine Woche ist das völlig o.k. und auch das, was wir wollten. Allerdings können wir absolut nicht sagen, dass wir etwas von Ägypten gesehen haben. Das Land bleibt sozusagen auf unserer Liste noch offen. ;-)
Am letzten Tag lassen wir uns es aber trotzdem nicht nehmen, am Morgen nochmal mit Maske und Schnorchel ins Wasser zu gehen. Allerdings ist es diesmal ziemlich kalt, da wir den Neoprenanzug am Vortag schon zurückgegeben haben. Durch den Wellengang ist die Sicht auch nicht mehr so ideal. Aber als Abschiedsschnorchelgang ist es trotzdem gut. Danach gibt’s nochmal Frühstück und gegen Mittag geht es zum Flughafen. Der Rückflug läuft auch wieder glatt und entspannt. Spät abends sind wir dann wieder zurück.
Eine Woche geht, wie immer bei Urlaub, schneller rum als sonst, aber wir konnten uns schön entspannen und die Sonne bei 26..30°C genießen. Die Wassertemperaturen um die 23°C konnten sich auch sehen lassen.