Te Anau & Fiordland
Nachdem wir gestern am so südlichsten Punkt waren, den man so auf dieser Seite der Erde ohne Unmengen an Aufwand erreichen kann, geht es jetzt mit der Westküste Neuseelands weiter.
Gegen Mittag verlassen wir Invercargill und fahren zunächst in Richtung Riverton. Wir halten an „The Rocks”, von wo man nochmal einen guten Blick auf Stewart Island hat. Dann geht es weiter über Orepuki und Manapuri nach Te Anau. Wir suchen uns einen Campingplatz und stellen unser Zelt auf. Die Nacht scheint wieder ziemlich kalt zu werden. Wir bereiten uns mit einer heißen Dusche und mehreren Schichten Klamotten wieder gut vor.
Wir starten recht zeitig in Richtung Milford Sound. Wir fahren heute aber nicht die ganze Strecke und halten vor dem Tunnel. Hier schauen schon die ersten Keas vorbei, eine Sittichart, die dafür bekannt ist alles zu klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Das Wetter sah heute morgen sehr vielversprechend aus, aber jetzt sind wir einige Meter höher und von Wolken umgeben. Wir lassen uns aber erstmal nicht abschrecken und versuchen die 4h-Wanderung hinauf zum Gertrude Saddle. Unterwegs fängt es dann aber an zu regnen. Wir laufen noch eine Weile weiter, bevor dann aber beschließen die ganze Aktion abzubrechen. Zum einen ist es bei Regen nicht ganz ungefährlich, da einige Kletterpassagen dabei sind und zum anderen sieht man von oben mit Sicherheit eh nicht viel. Zurück am Auto sind wir dann aber trotzdem vom feinen Nieselregen wieder ganz schön durchgeweicht.
Wir fahren ein paar Kilometer zurück und biegen ab zum Gunn’s Camp. Das wurde uns im DOC in Dunedin empfohlen. Uns erwartet eine kleine Hütte, die sich anscheinend seit ihrer Errichtung vor knapp 70 Jahren nicht groß verändert hat. Das Ganze ist mehr ein lebendiges Museum als Hostel mit Kohleofen, Tisch und Bett. Für viel mehr ist auch kein Platz. :-) Trotz der spärlichen Einrichtung und dem schwierig in Gang zu bekommenden Ofen ist es urgemütlich. Am Abend haben wir dann sogar noch für fünf Stunden den Luxus elektrischen Lichts, gespeist vom Dieselgenerator im Camp.
Gleich nach dem Aufstehen schmeißen wir den Ofen nochmal an und frühstücken. Das Wetter sieht noch ganz gut aus mit ein paar Flecken blauem Himmel. Allerdings sind auch schon wieder dicke Wolken im Anmarsch. Wir brechen aber trotzdem zum Lake Marian auf. Eigentlich hatten wir mit einem eher leicht zu laufenden Weg gerechnet. Uns erwartet aber wieder ein ziemliches Gekraxel. Der sogenannte Weg verläuft dann teilweise sogar in einem kleinen Bach. Wir kommen durch einen richtigen Märchenwald mit dick moosbewachsenen Bäumen. Es geht ziemlich bergauf und wir kommen durch einige Wolkenschwaden. Jetzt scheint es sich auch wieder einzuregnen. Am See angekommen ist trotz nicht so guter Sicht das Panorama wieder alle Anstrengungen wert. Der Abstieg geht einfacher und wir sind nach reichlich drei Stunden zurück am Auto. Auf dem Weg nach Te Anau halten wir an den Mirror Lakes mit einem schönen Blick auf die Earl Mountains und das Eglinton Valley.
Am Abend geht es dann noch zum Briefing für unser morgiges Vorhaben...