Rückblick
Keine Ahnung, warum ich es nicht früher ins Vereinigte Königreich geschafft habe. Sicherlich haben wir nur einen Bruchteil bereist, aber das was wir gesehen und erlebt haben, war gut. Einen großen Anteil hatte natürlich das Wetter, das sich von der allerbesten und überhaupt nicht typisch englischen Seite gezeigt hat.
Fazit zu Manchester: Es gab nicht viele Erwartungen an die Stadt. Es ist und bleibt eine Industriestadt, die allerdings sehr modern und angenehm daherkommt. Mit den ganzen Kanälen hat es uns sehr an Hamburg erinnert. Und wer meint, in Berlin wird viel gebaut, ich habe selten so viele Kräne und im Bau befindliche Hochhäuser gesehen, wie hier. Die Stadt boomt und es wird offensichtlich jede Menge Geld in Stahl, Beton und Glas verwandelt.
Sicherlich hatten wir bestes Wetter, denn bei typisch britischem Nieselregen und Nebel fiele diese Bewertung höchstwahrscheinlich anders aus.
Der Abstecher nach East Midlands um Nottingham war ebenfalls recht interessant. Vor allem die Herrschaftshäuser mit ihren gigantischen Parkanlagen haben Eindruck hinterlassen. Robin Hood ist allgegenwärtig. Straßennamen, Denkmäler, Geschäfte, Freizeitparks, alles steht im Namen des einstmals Geächteten. Man sieht sogar Leute mit Robin-Hood-T-Shirts rumlaufen. Ob dies jetzt Touristen oder echte Nachkommen des Volkshelden waren, keine Idee.
Nordwales hat ebenfalls gut punkten können, da es unheimlich abwechslungsreich ist: Berge, Meer, Burgen, ..., und Dampfloks! Sollten wir nochmal in der Ecke unterwegs sein, würden wir wohl Conwy als Basisstation auswählen, das hat uns sehr gut gefallen.
Walisisch ist eine Sache für sich. Auch wenn wir nie in die Verlegenheit kamen, walisisch angesprochen zu werden, allein beim Lesen von Beschilderungen will man das nie und nimmer aussprechen müssen. Dazu kommt, dass etliches auch noch völlig anders gesprochen, als geschrieben wird. Zum Beispiel ist die offizielle Lautschrift für Llandudno ”ɬɑnˈdɪdno”, wobei das Gekringel am Anfang ungefähr sowas, wie ein ”ch” in ”Ach” sein sollte.
In Liverpool waren wir nur recht kurz und das Wetter hat den Rest dazugegeben, dass ich nicht so recht einen brauchbaren tieferen Eindruck wiedergeben kann. Die Stadt ist vielleicht einen Tick bunter und abgedrehter als Manchester. Zumindest war es mein erster Eindruck, wenn man die Leute in den Fußgängerzonen vergleicht.
Große Erwartungen an das Essen hat man sowieso nicht im Zusammenhang mit Großbritannien, zumindest was die einheimische Küche angeht. Aber was Essbares und mitunter Leckeres findet sich trotz allem immer irgendwo.
Mit dem Linksverkehr gab es gar keine Probleme.
Was sich richtig gelohnt hat, war der 14-Tage-Touring-Pass des National Trust. Das Geld hierfür haben wir auf jeden Fall wieder reingespielt. So konnte man auch einfach mal kurz die ein oder andere historische Stätte ansteuern und reinschnuppern, bei der man wahrscheinlich sonst beim Studium der Tafel mit den Eintrittspreisen sofort wieder kehrtgemacht hätte.
Alles in allem: Ein sehr gelungener Urlaub.