Tagebuch Indien (Eintrag 1 von 10)

Berlin- Mumbai

Sonntag, 30.10.2011

Der Rucksack ist gepackt und hält sich gewichtstechnisch ganz gut in Grenzen. Die erste Etappe geht früh um neun von Berlin-Tegel nach München. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es dann halb 12 auch gleich weiter. Die Maschine ist ausgebucht. Der Flug selber ist relativ unspannend und ich zieh mir zwei Filme im Bordprogramm rein.

Nach etlichen langweiligen Stunden setzt der Vogel dann kurz vor Mitternacht fast pünktlich in Mumbai zum Landeanflug an. Bei 3000m taucht der A330 in eine braune Smogglocke ab. Wir drehen eine große Runde über der riesigen Stadt. Der Anblick ist schon mal sehr, ich sag mal, ... interessant!

Mitternacht, 29°C, schwül. Die Einreiseformalitäten ziehen sich hin, denn vor mir ist eine ewig lange Schlange. Insgesamt muss ich durch vier Kontrollen: Pass- bzw. Visumkontrolle, 20m weiter eine Kontrolle, dass ich den Kontrollstempel im Pass auch habe, nach der Gepäckausgabe die übliche Zollkontrolle und dann noch eine, wo ich dann den Einreisebogen mit dem Stempel abgeben darf. Jetzt kann’s losgehen! :-)

Ich bin sehr froh, dass mich Lisa abholt und draußen schon wartet. Wir nehmen ein Taxi, einen uralten Tata mit dazu passendem Fahrer. Dann geht es 10km in Richtung Colaba, den Innenstadtbezirk von Mumbai. Zwischendurch gibt es schon mal einige sehr krasse Geruchsproben von Indien. Auch die am Straßenrand in einer endlosen Reihe schlafenden Leute sind ein sehr merkwürdiges Bild. Insgesamt finde ich es überraschend ruhig, keine Spur von dem erwarteten 24h-Chaos. Wir fahren am Gateway of India vorbei, wo paar Katzenwürfe nebenan, sozusagen an der besten Meile, das India Guesthouse ist. Für ein 4-Mann-Zimmer zahlt man 700Rs (1€ = 67Rs) die Nacht. Wir teilen uns noch ein extrem gut temperiertes Wernesgrüner aus dem Rucksack und dann versuch ich unter dem Deckenpropeller etwas Schlaf zu bekommen.

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Montag, 31.10.2011

Im Moment sind wir 6 Leute in Mumbai: Anna, Anneke, Lisa und René, sowie zwei „Urlauber” - Annekes Freund Matze und meinereiner.

Am Morgen sind wir zusammen bis auf Anneke und Matze erstmal zum Frühstück unterwegs. Mein erstes Masala Dosa (Teigfladen mit Gemüse gefüllt). Lecker!

Danach erkunden wir etwas die Märkte in den Seitenstraßen. Ich bin wieder überrascht, wie ruhig und relativ unhektisch alles ist. Ich hab mit was anderem gerechnet, da schon der Reiseführer stand, dass Mumbai eher eine Frage des Überlebens als des Entspannens ist. Wir nehmen ein Taxi zu den Hanging Gardens oberhalb von Chowpatti Beach und machen im Park einen Ruhigen. Als uns dann genügend Inder fotografiert haben, fahren wir zurück zum Guesthouse und machen einen Spaziergang zum Gateway of India, vorbei am Hotel Taj (850US$/Nacht. Zum Vergleich - wir zahlen 10,50€, keine 300m daneben) und schließlich zum Chhatrapati Shivaji Terminus, kurz CST, dem Hauptbahnhof von Mumbai und größten Bahnhof in Asien. Da haben die Engländer einen ganz schön imposanten Prunkbau hingesetzt.

Heute ist der letzte gemeinsame Abend, bevor dann alle entweder heim oder in verschiedene Richtungen in Indien aufbrechen. Deshalb gehen wir alle zusammen schön essen. Die Schwierigkeit besteht darin, das anvisierte Restaurant in Bandra zu finden. Die Taxifahrer haben nicht die blasseste Ahnung, dafür fahren sie wie die Gesengten. Wir finden es schließlich doch noch. Das Essen ist ganz ok, aber nicht der Hammer, wie vom Lonely Planet versprochen. Am Abend machen wir dann noch etwas Party im Hotelzimmer mit Bier und zollfreiem Wodka-O. Gegen zwei verschwindet dann Anna Richtung Flughafen, René um fünf Richtung Bahnhof und Lisa und ich wollen um sechs zum Flughafen. Dementsprechend ruhig wird die Nacht...

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