Tagebuch Indien (Eintrag 5 von 10)

Taj Mahal in Agra

Mittwoch, 09.11.2011

Heute heißt es wieder zeitig aufstehen. Pünktlich um sechs stehen wir am Ticketschalter vor dem Taj Mahal. Dieses macht eine Viertelstunde später dann auch auf. Nach einer wieder sehr zeitraubenden Sicherheitskontrolle bin ich nach immerhin 20 Minuten in der Anlage. Lisa braucht in der Schlange für die Frauen fast doppelt solange.

Das ist nun also das Taj Mahal. Wieder allen Bedenken im Vorfeld steht man davor und kann sofort sagen, dass es sich gelohnt hat herzukommen. Das Bauwerk ist einfach nur krass beeindruckend. Da es noch früh am Tag ist, sind noch relativ wenige Menschen da und es gibt viele Fotos mit dem Taj im Sonnenaufgang zu schießen. Je nach Lichteinfall wechselt der Marmor auch seine Farbe. Ist am frühen Morgen alles noch milchig Weiß bis Grau, leuchtet das Bauwerk im Sonnenaufgang dann in Ocker-Orange und über Gelb bis zum strahlenden Weiß, wenn die Sonne höher steht. Wir ziehen durch die riesige Anlage und entdecken immer neue Ecken und Blickwinkel für ein Foto. Dann reicht es aber auch, denn der Magen meldet Frühstücksbedarf an. Verlässt man die Anlage, steht man sofort wieder in den verstaubten und chaotischen Straßen von Agra und der Gegensatz könnte extremer nicht sein.

Wir gehen zurück zum Hotel, wo es im Rooftop-Restaurant Frühstück mit Blick auf das Taj gibt.

Um elf holen uns dann die beiden Rikshafahrer von gestern ab. Sie hatten gleich gestern Abend mit uns eine Tour ausgehandelt. Da Lonnie, die Holländerin, auch mit dabei ist, lohnt sich das. Wir fahren wieder zu fünft los. Zuerst geht es zum Itmad-ud-Daulah, dem „Baby-Taj”. Das Mausoleum auf der anderen Seite des Flusses Yamuna kann zwar größentechnisch nicht mit dem Taj Mahal mithalten, ist aber noch 25 Jahre älter und noch viel detailreicher. Nach einem weiteren Mausoleum (Chini-ka-Rauza) fahren wir zu einer Stelle am Fluss mit Blick auf das Taj. Wir können die Massen sehen, die dort jetzt sind, denn mittlerweile sind da jetzt auch die ganzen Tagestouren aus Delhi eingetroffen. Die Entscheidung zum Sonnenaufgang hinzugehen, war genau richtig!

Wir laden den Rikshafahrer und seinen Kumpel noch zum Essen ein und danach gibt es noch paar der berühmt-berüchtigten Besichtigungstouren durch einige Läden und Schauwerkstätten. Das ist aber ganz locker, auch wenn wir nichts kaufen wollen.

Am Nachmittag lassen wir uns dann am Nachbarhotel absetzen, denn von dessen Dachrestaurant hat man noch einen besseren Blick auf das Taj. Bei einem „Big Juice” (in diesem Lokal ohne Ausschankgenehmigung die Bezeichnung für ein King Fisher-Bier) genießen wir sehr entspannt den grandiosen Ausblick.

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