Tagebuch Indien (Eintrag 6 von 10)

Jaipur - The Pink City

Donnerstag, 10.11.2011

Der Urlaubscharakter ist etwas angekratzt, denn es geht schon wieder mitten in der Nacht los. Der Zug nach Jaipur fährt um 5:10 Uhr vom Bahnhof Agra Fort. Diesmal gibt es Holzklasse. Die Platzverhältnisse sind beengt aber ok, nur zum Pennen kommt man nicht. Als dann hinter uns noch eine handfeste Schlägerei um einen Sitzplatz beginnt, haben wir schon wieder richtig Abenteuer. Indien!

In Jaipur gibt es am Bahnhof erstmal ein fragwürdiges Frühstück, bevor wir dann das Atithi Guest House ansteuern. Das ist richtig schick für immerhin 15€ die Nacht. Der geplante Stadtrundgang wird erstmal zugunsten eines Mittagschlafs verschoben. Dann geht es aber doch noch mal in die „Pink City”. Der Name kommt daher, dass der Innenstadtbereich komplett in einer ocker-rötlichen Farbe gehalten ist. Es wird ein schöner, ausgedehnter Spaziergang durch die wuseligen Gassen. Am Abend versuchen wir mal ein vom Lonely Planet empfohlenes Restaurant, werden aber enttäuscht. Die Lokalität ist schick, aber das Essen ist eher naja und teuer.

top
Freitag, 11.11.2011

Wir fahren zwar heute Abend schon wieder, aber wollen dennoch von Jaipur soviel wie möglich mitnehmen. Wir ziehen erst zum Bahnhof um die nächsten Etappen zu organisieren und nehmen danach ein Rikshataxi zum Stadtpalast. In einem Teil des Palastes wohnt heute noch der Maharadscha von Jaipur, während der andere Teil für Besucher zugänglich ist. Gleich daneben liegt Jantar Mantar, ein riesiger Park mit allerlei astronomischen Bauwerken wie Sonnenuhren und Winkelmessern. Das war das Hobby von Jai Singh, eines früheren Maharadschas.

Anschließend besichtigen wir das Wahrzeichen von Jaipur, das Hawa Mahal, den Palast der Winde. Nach einer Runde durch einige der unzähligen Läden und Basare schauen wir bei einem Couchsurfer namens Lokesh auf einen Chai vorbei. (Wer jetzt mit Couchsurfing nix anfangen kann, der klicke [Link intern] hier!)

Nach einem kurzen aber ganz interessanten Plausch bei Chai und Samosas wird es auch schon wieder Zeit aufzubrechen. Unser Bus nach Jaisalmer fährt um acht los. Das Problem ist, wir wissen nicht genau wo, da es mit Straßennamen und Hausnummern in Indien nicht so weit her. Je mehr Leute man fragt, desto mehr Abfahrtsorte bekommt man. Auf dem Weg zum Guesthouse geraten wir mit unserer Autoriksha in die besten Rush hour. An einer Kreuzung verhakt sich dann der Spiegel eines Motorrads in unserer Riksha, der beim Losfahren abbricht. So kommen wir noch in den Genuss einer Art Fahrerflucht mit Verfolgungsjagt. Das heißt, unser Fahrer flieht mit uns und der stinksaure Motorradfahrer brettert hinterher. Wir drücken dem Fahrer sein Geld in die Hand und sehen zu, dass wir eine andere Riksha bekommen. Incredible India...

Nach etwas Rumsuchen ist dann auch endlich der Abfahrtsort unseres Buses ausfindig gemacht. Zehn Minuten später geht’s auch schon los. Im Bus gibt es unten Sitze und oben für ein paar Rupies mehr Schlafkabinen, die zwar ziemlich schmal sind, aber in denen man mit dem ganzen Geschaukel eigentlich ganz gut schlafen kann. Zum Glück ist der Fahrer auch nicht, wie befürchtet, die ganze Zeit am Hupen. Kurz vor zwölf halten wir an einer Art Restaurant, als ich schon richtig schön weggedöst war. Was zu Essen gibt es trotzdem. Der ganze Laden ist pure Effizienz. Ein Bus kommt an, innerhalb von 3 Minuten haben alle bestellt, nach 10 Minuten steht ein leckeres Essen auf dem Tisch und nachdem alle gegessen und bezahlt haben, geht es auch schon wieder mit dem Bus weiter.

Tagebuch Indien (Eintrag 6 von 10)