Tagebuch Indien (Eintrag 9 von 10)

Udaipur

Freitag, 18.11.2011

Frühstück gibt es zusammen mit Anneke & Matthias im Rooftop Restaurant unseres Gangaur Palace Haveli Hotels. Die beide wollen zum Monsun Palace, Lisa und ich schauen lieber erstmal die Stadt an. Vorher wird noch die Weiterreise sichergestellt. Unsere Positionen auf der Warteliste sehen nicht gerade vielversprechend aus. Bis Ahmedabad würden wir noch kommen, aber dort wahrscheinlich hängen bleiben. So wird umdisponiert auf Nachtbus direkt nach Mumbai, obwohl der Zug mit Sicherheit die coolere Alternative gewesen wäre. Aber sicher ist sicher.

Danach beschließen, wir eine kleine Bootsfahrt auf dem Lake Pichola zu machen. Mit zwei Passagieren geht aber nichts. Wie gerufen kommen Anneke und Matze gerade um die Ecke mit der gleichen Idee. Nun sind wir zu viert und es kann losgehen, allerdings erst, nachdem wir alle vorschriftsmäßig die Schwimmwesten angelegt haben. Der See macht weiter draußen einen viel sauberen Eindruck, als an den brackigen Rändern. Zurück an Land gehen wir den kleinen Hunger an. Ich habe ein sehr leckeres Masala mit Okraschoten und geröstetem Kümmel und Reis. Dann verabschieden wir uns von Anneke und Matze, die nach Delhi weiterfahren.

Am Abend treffen wir uns noch mit einem Couchsurfing-Host, der allerdings leider keine Zeit hat uns seine Stadt zu zeigen. Aber er kann uns ein gutes indisches Restaurant empfehlen.

Hier überfresse ich mich an einem sehr sehr geilen Thali mit allem Drum und Dran. Pausenlos füllen Heerscharen von Kellnern immer wieder meinen Teller nach. Es ist soooo lecker und ich kann nicht aufhören... :-)

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Sonnabend, 19.11.2011

Check-out ist um zehn und danach geht es zum Frühstück ins Café Edelweiss, einer etwas deutsch angehauchten Bäckerei. Leider geht auch der zweite Versuch uns mit dem Couchsurfer Nitin zu treffen schief, da er zu viel Arbeit hat. So schaue ich mir mit Lisa den Jagdish Tempel an und danach fahren wir noch indische Drahtseilbahn auf einen Berg. Der Blick von hier über den See ist wirklich schick. Jetzt bekomm ich langsam Probleme mit meinem Magen. Sich gestern so dermaßen vollzufressen, war nicht die beste Idee.

Den Rest des Nachmittags wird nach kurzem Spaziergang durch die Gassen von Udaipur lieber auf einem der Rooftops gefaulenzt, mit Blick auf den See versteht sich. Dann machen wir uns zum Bus auf. Mittlerweile haben wir auch den Dreh mit den Rikshafahrern raus. Nicht erst groß fragen und dann versuchen die astronomischen Preisideen in gescheite Regionen zu verhandeln, sondern einsteigen und zum Schluss wie selbstverständlich den üblichen Betrag in die Hand drücken. Das klappt erstaunlich gut, es gibt kurzes Kopfnicken oder maximal eine ganz ruhige Bitte „ok, 10 more...?”

Der Bus ist diesmal A/C-Klasse. Das heißt, nicht Fenster zum Öffnen und Schiebetüren zum Gang, sondern wegen der Klimaanlage geschlossene Fenster und nur ein Vorhang. Es ist aber trotzdem ganz bequem und auch nicht zu frostig. Nach einer Weile biegt der Bus auf der autobahnähnlichen Strecke dann mal auf die Gegenspur und macht auf Geisterfahrer. Das stört aber auch niemanden. Wir nehmen nur die Abkürzung zum obligatorischen Imbissrestaurant. Es ist wieder alles lecker, obwohl ich und Essen noch immer nicht ganz zusammenwollen.

Die restliche Nacht wird nicht ganz so entspannt wie erhofft, da die Achse unter mir pausenlos poltert. Gegen zwei wird der bis dahin fast leere Bus dann auch noch rappelvoll, als in Ahmedabad jede Menge Leute zusteigen.

Tagebuch Indien (Eintrag 9 von 10)