Tagebuch (Eintrag 3 von 5)

Santiago

Dienstag, 26.07.2022

Neue Insel, neue Umgebung. Als erstes muss ein Supermarkt her, denn es soll ja Frühstück geben. Auch hier kommt wieder die Erkenntnis, dass im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen hier alles verdammt teuer ist. So werden im Supermarkt auch halbe Paprika angeboten.

Gegen Mittag ziehen wir in Richtung Innenstadt. Wir suchen erst einmal eine Weile nach einer Bushaltestelle und werden fündig. Der Bus passt sogar perfekt und wir kommen zum „Plato”, dem Zentrum. Wir erkunden die Gegend mit schönem Blick auf die Bucht von Praia. Die Markthalle von Praia ist um einiges größer, turbulenter und lauter im Vergleich mit Mindelo. Auf dem Weg hierher haben wir ein nettes Restaurant gesehen, was wir nun ansteuern. Diesmal gibt es die Cachupa mit gebackener Banane, auch lecker.

Nun geht es vom Plateau hinunter zum Markt, bestehend auch einem Wirrwarr aus Ständen und kleinen Läden, wo es nahezu alles gibt. Drumherum starten die Sammeltaxibusse in alle möglichen Richtungen, was auch schon mal gut zu wissen ist.

Mit dem Bus geht es danach zur Ferienwohnung und von da mit Badeklamotten ans Meer. Es gibt ordentlich Spaß in den Wellen. Es ist Nachmittag und mittlerweile sind alle Fischerboote zurück am Strand und dazwischen jede Menge einheimische Badende. Da diese auch versorgt werden, gibt es auch noch den ein oder anderen Snack von den fliegenden Händlern. Wir nehmen hiervon auch noch etwas zum Abendessen mit. Es ist alles leider nicht mehr ganz so frisch. Es ist zwar noch essbar, aber kein Highlight mehr.

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Mittwoch, 27.07.2022

Heute steht eine Stadt im Herzen der Insel auf dem Plan: Assomada in den Bergen Santiagos. Mit dem Bus Nr. 8 geht es zum „Plato” und von da zu Fuß weiter zum gestern erkundeten Busbahnhof. Nach Assomada fährt ein etwas größerer Bus und es hat jeder Mitfahrer einen anständigen Sitzplatz, deren Zahl durch etliche Umklappmöglichkeiten dennoch recht beachtenswert ist. Der Bus fährt zunächst durch die Vororte Praias und dann geht es in die Berge. Der ziemlich beeindruckende Ausblick ändert sich nach jeder Kurve.

In Assomada angekommen, schlendern wir erst einmal durch die Fußgängerzone und gönnen uns einen Kaffee. Weiter geht es zum Mercado Municipal. Vor der Markthalle gibt es einen Wall aus Marktständen, hauptsächlich mit Klamotten. Drinnen werden hauptsächlich Lebensmittel, also Obst und Gemüse verkauft. Im Obergeschoss gibt es wieder mehr Klamottenläden und Stände, zwischendrin aber auch einige Garküchen. Das testen wir hier heute auch mal an, denn das auf den Tellern sieht recht lecker aus. Allerdings bekommen wir offenbar auch hier nur die Touristenversion Fisch oder Huhn jeweils mit Reis und etwas Gemüse. Es sieht etwas weniger spannend und abenteuerlich aus, als bei den anderen. Lecker ist es trotzdem.

Wir drehen noch eine kleine Runde hinter dem Markt, wo es um einiges ruhiger ist. Auch hier ist wieder sehr offensichtlich, dass es unheimlich viele Bauruinen gibt, die unbewohnbar an jeder Ecke stehen.

Nach einer weiteren Runde durch die Innenstadt haben wir auch den Abfahrtsort der Aluguers gefunden und kaum sitzen wir in einem, geht es auch schon los. Die Rückfahrt ist genauso spannend wie der Weg hierher. Zurück in Praia fahren wir mit dem Bus zur Ferienwohnung und schnappen die Badesachen. Nun klemmt es mit dem nächsten Bus und so laufen wir zum Strand, an dem wir gestern auch schon waren.

Das Abendessen gibt es in einer der Restaurants gleich oberhalb der Bucht. Die Pizzen sind groß und lecker.

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Donnerstag, 28.07.2022

Auch heute klappt es mit dem Bus in die Innenstadt nicht wirklich und wir braten erst mal eine Weile in der Sonne. Wieder am Marktplatz angekommen suchen wir die Ecke mit den Aluguers in Richtung Pedra Badejo. Es geht recht zügig los, wie immer zuerst zur Tankstelle um ein paar wenige Liter Benzin zu fassen. Die Fahrt geht durch Vororte und recht karge Landschaft und wird erst kurz vor Pedra Badeijo spannend mit riesigen Bananen-, Kokospalmen- und Zuckerrohrplantagen. Im Ort werden wir im oberen Teil abgeladen, der neben der Markthalle nur aus einer größeren Straße besteht. Wir entern eine kleine Bar und beobachten das Treiben bei Kaffee und Eistee. Wir beschließen auch hier wieder das Essensangebot in der Markthalle anzutesten und werden nicht enttäuscht. Fisch bzw. Huhn mit rötlich gefärbtem Bratreis und Kartoffeln mit zwei Würzpasten aus Zwiebel und Tamarinden. Sehr, sehr lecker.

Wir laufen den Berg hinunter in Richtung Meer. Es ist unheimlich heiß, die Sonne brennt und der Strand ist aus schwarzem Lavasand, auf dem man es auch nicht sehr lange aushält. Der Kulisse leidet zudem noch unter der Last der Zivilisation. Offenbar war hier die Tage ein Konzert, denn eine Bühne wird gerade abgebaut. Der eigentlich recht schöne Strand ist eine komplette Müllkippe, was die Badelust hier auch nicht gerade fördert. Im unteren Altstadtbereich von Pedra Badejo gibt es einige wirklich schöne Ecke, aber wie überall gibt es halb verfallene, nie fertig gestellte Bauruinen. Da wo der Ort nicht punktet, machen es die Leute wieder wett. Wir werden immer mal wieder gefragt, wo wir herkommen und bekommen eine schöne Zeit auf Kapverde gewünscht. Die Kinder bekommen nun endlich Gelegenheit auf der Ladefläche eines der Pickup-Aluguers mitzufahren, was seit dem ersten Tag ein offener Punkt auf ihrer To-Do-Liste ist.

Ein Aluguer nach Praia ist schnell gefunden, aber es sind wieder mal nicht genügend Passagiere, sodass es noch ein paar Runden durch den Ort geht. Nach 10 Minuten stehen wir wieder am Ausgangspunkt, ohne weitere Mitfahrer. Dann gibt es einen sehr ungesunden Schlag im Motor und das scheint es hier erst einmal gewesen zu sein. Der Fahrer sieht nicht gerade glücklich aus. Schnell werden alle Leute in ein nächstes Sammeltaxi umgeladen und dann geht es los.

Da wir heute die Badeklamotten schon mithaben, steuern wir in Praia eine andere Bucht an. Der Strand hier ist sehr schön, auch wenn man sich mit den Wellen im Wasser etwas vor den Felsen in Acht nehmen muss.

Für das Abendessen kaufen wir heute ein und nutzen die Küche der gut ausgestatteten Ferienwohnung.

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Freitag, 29.07.2022

Es ist heute bewölkt und deutlich kühler. Das passt recht gut, denn wir wollen in das Weltkulturerbe-Städtchen Cidade Velha, den ältesten Ort der Kapverden. Vielleicht ist ja heute auch eine kleine Wanderung drin. Der Weg is mittlerweile schon Gewohnheit: Bus #8 zum Plato und zu Fuß zum Markt, wo die Aluguers abfahren. Die Fahrt nach Cidade Velha ist ziemlich kurz, es sind gerade mal 15km.

Am Marktplatz angekommen drehen wir zunächst eine Runde durch die historische Siedlung, die mit ihren kleinen Gassen und bunten Häusern. Das ist wirklich der älteste besiedelte Fleck auf den Inseln, denn vor den Europäern, gab es zwar ab und an Besuch vom afrikanischen Festland, aber nie eine Besiedlung. Einige Häuser und die Kirche stammen noch aus den Anfangsjahren im 15. Jahrhundert. Nachdem wir uns in der Tourist-Info mit Souvenirshop umgesehen haben, schauen wir zur Festung auf dem Berg. Über steile Wege und Treppen geht es nach oben Die Zitadelle wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Alles weitere erfahren wir von einem Guide, der uns durch die Anlage führt und uns auch viel über den Ort und Cabo Verde im Allgemeinen berichtet. Von Columbus bis da Gama ankerten auch schon einige große Namen hier in der Bucht.

Anschließend kehren wir in ein Restaurant im Ort ein. Die vorgenommene Wanderung findet danach zwar statt, fällt aber doch um einiges kürzer als drei Stunden aus. Nachdem es noch Eis und Kaffee gab, ziehen wir wieder in Richtung Praia.

Um in Praia mal noch etwas anderes gesehen zu haben, steigen wir irgendwo aus und erkunden die Gegend etwas der Nase nach. So richtig Freude kommt allerdings nicht auf, denn es regnet nun. Mit der bekannten Buslinie fahren wir in unser Viertel und suchen noch ein Einkehr. Es gibt eine kleine Auswahl an einheimischen Kleinigkeiten, Tapas style.

Tagebuch (Eintrag 3 von 5)