Etappenwanderungen

Sonnabend, 25.05.2024 - Etappe 1 & 2

Nicht viel zu tun am Wochenende. Die Planung fiel kurz vorher um. So war es eher eine spontane Idee, den Malerweg heute anzugehen. Sonnabend, herrliches Wetter, ein gutes Frühstück. Die S-Bahn kurz vor 9 wird zu eng, also nehme ich die Bahn eine halbe Stunde später. Wo ich etwas Pech habe, der Anschluss mit dem Bus zum Startpunkt des Malerwegs passt nicht wirklich. Eine halbe Stunde am Bahnhof warten ist zu fad, in der Zeit bin ich die paar Kilometer bis zum Liebethaler Grund auch fast gelaufen.

Somit startet mein Malerweg in Pirna am Bahnhof. Es geht auf Asphalt zum Liebethaler Grund bei herrlichstem Wetter. 4,9 Kilometer zum Warmlaufen...

Am Einstieg zum offiziellen Wanderweg geht es im Wesenitztal stromaufwärts. Es hat wohl ordentlich geschüttet gestern, der Bach ist recht schlammig. Vorbei am Wagner-Denkmal kommt man an der Lochmühle auf die andere Talseite. Kurz darauf läuft man über die nächste Brücke auch wieder zurück und verlässt in Mühltal den Bach. Nun führt der Weg weiter über Felder und durch Laubbwälder. Bald geht es in der Lohmener Klamm wieder hinunter zur Wesenitz, am anderen Hang gleich wieder hoch und weiter über Feldwege Richtung Uttewalde. Nun läuft man im Schleifgrund in Richtung Uttewalder Felsentor. Das Umleitungsschild für Wanderer ignoriere ich, denn ich habe ja einen Auftrag und am Felsentor muss ich schon irgendwie vorbei. Eine Umkehr, weil es wirklich nicht weitergeht, bleibt mir aber erspart. Am Uttewalder Grund gibt es in der Wirtschaft erstmal eine Apfelschorle. Dann geht es im Wehlener Grund weiter in Richtung Stadt Wehlen. Vom Burgruinenberg hat man einen schönen Blick auf die Stadt und die Elbe. Damit ist offiziell die erste Etappe bereits erledigt.

 

Für mich geht es aber nahtlos weiter. Nach ein paar Metern an der Elbe biege ich nach links ab, den Schanzenweg steil hoch in Richtung Schwarzer Berg und danach zur Bastei. Es ist Sonnabend und hier oben ist erwartungsgemäß ordentlich was los. Bustouristen ohne Ende, Hochzeitsgesellschaften und gefühlt Massen von Leuten. Daher halte ich mich hier gar nicht allzu lange auf. Ich mache ein paar Fotos vom Basteifelsen in Richtung Elbe mit herrlich blühenden Mohnblumen auf den Elbwiesen. Das sieht wirklich super aus. Nun verschwinde ich wieder in Richtung Wanderweg und die Dichte an Menschenmassen nimmt nach wenigen Metern schon wieder rapide ab. Allerdings ist auf diesem Stück zum Rathener Felsenbühne immer noch jede Menge los.

An der Felsenbühne biegt mein Weg nicht nach Rathen, sondern zum Amselsee und weiter bachaufwärts vorbei am Amselfall nach Rathewalde. Nun geht es weiter über ein Feld zum Hockstein. Luftlinie ist es nicht mehr weit nach Hohnstein, allerdings müssen noch paar Höhenmeter durch die Wolfsschlucht über Stiegen ins Polenztal vernichtet und am anderen Bachufer wieder hereingeholt werden.

Nachmittags um fünf bin ich dann auf dem Marktplatz in Hohnstein angekommen, dem heutigen Etappenziel. Ich bekomme mit, wie zwei andere Wanderer etwas verzweifelt auf ihren Telefonen herumsuchen. Ich frage, ob ich helfen kann. Sie suchen ihr Hotel. Spätestens beim Begriff „Ernstthal” muss ich ihnen leider klarmachen, dass sie etwa 100km Luftlinie von ihrer gebuchten Unterkunft entfernt sind. Hohnstein vs. Hohenstein(-Ernstthal). ¯\_ (ツ)_/¯

Mir bleibt noch genug Zeit für einen verdienten Milchkaffee und ein Eis, bevor der Linienbus in Richtung Pirna vorbeikommt.

 

Alles in allem war es eine doch recht lange und gut anstrengende, aber auch sehr schöne Tour. Die ersten beiden Etappen zusammenzufassen, war für mich eine ganz gute Entscheidung.

 

Anlauf: Pirna Bahnhof - Liebethaler Grund, Wegstrecke: 4,9km

Etappe 1+2: Liebethaler Grund - Stadt Wehlen - Hohnstein, Wegstrecke: 23,6km

Tagesstrecke: 28,5km, Höhensummen: +850Hm/-700Hm, Wegzeit mit Pausen: 7h10

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Freitag, 07.06.2024 - Etappe 3

Es ist Freitag und irgendwie rappelt es mich. Ich habe Bewegungsdrang. Ich checke kurz die eher ernüchternden ÖPNV-Fahrpläne. Keine Chance nach Hohnstein und später auch wieder am Etappenende wegzukommen. So setz ich mich dann kurzentschlossen ins Auto. Der Plan: Ich fahre nach Sebnitz, nehme den Bus in Richtung Pirna nach Hohnstein und laufe die Etappe 3 von Hohnstein nach Altendorf. Spätestens hier wird der Plan etwas schwammig, denn von hier komme ich nicht mehr so recht weg. So lass ich das Auto an der Brückenschänke stehen, die von meinem anvisierten Etappenziel noch am besten erreichbar sein sollte. Da ich aus Dresden nicht wirklich gut rauskomme, verpasse ich den Bus und bin erst 45 Minuten später mit dem bereits letzten Bus des Tages unterwegs. Point of no return. In Hohnstein geht es auf dem Malerweg nahtlos weiter. Der Weg führt in Richtung Gautschgrotte und weiter recht weit oben über der Polenz entlang, vorbei an der Diebshöhle und dann weiter zum Gasthaus an der Brandaussicht oberhalb der Thümmelgrotte. Ich mache hier nur ein Foto, bevor es weitergeht, über Treppen hinunter in das Tal des Tiefen Grundbach. Nach ein paar Metern Straße biegt der Malerweg wieder in den Wald, steil bergauf in Richtung Waitzdorf. An der Ochelscheibe gibt es wieder einen beeindruckenden Ausblick ins Elbtal.

Im Wald entdecke ich ein paar Blaubeerbüsche, die schon ordentlich Beeren tragen. Auch wenn sie noch etwas sauer sind, genascht wird trotzdem. Nun führt der Weg bergab in den Kohlichtgraben und weiter zur Kohlmühle. An der Bahntrasse geht es das Sebnitztal entlang und anschließend wieder bergauf in Richtung Altendorf führt.

Zum Sonnenuntergang habe ich mein Etappenziel erreicht. Es sind immer noch gute 9 Kilometer bis zum Auto und so seh ich zu, dass ich vorankomme, solange es noch hell ist. Da ich mit Sicherheit nicht an der Straße entlang laufen möchte, nehme ich ein paar Extrameter auf dem Panoramaweg gerne in Kauf. Von Altendorf geht es nach Mittelndorf. Unterwegs schneide ich am Wegrand noch zwei schöne Steinpilze ab, mit denen ich Anfang Juni auch noch nicht gerechnet hätte. Weiter in Lichtenhain wird das Licht schon immer weniger. Nun verschwindet der bis dahin noch relativ helle Panoramaweg auch noch in einem tiefen Wald, wo es langsam richtig duster wird. Aber zum Glück ist es nicht mehr weit bis zur Brückenschänke und so packe ich die letzten Meter halt im Dunkeln. Die Dreiviertelstunde, die ich am Anfang eingebüßt habe, hat hier am Ende ein wenig gefehlt, denn ansonsten wäre ich nicht in kompletter Finsternis angekommen.

 

Die Etappe heute hat mir noch besser als die beiden ersten gefallen. Sie war sehr abwechslungsreich. Hinzu kam, dass das Licht mit der herrlichen Abendsonne einfach traumhaft war und an einem Freitag Abend der Weg auch alles andere als überlaufen war.

 

Etappe 3: Hohnstein - Altendorf, Wegstrecke: 14,6km

Auslauf: Altendorf - Sebnitz, Wegstrecke: 9,9km

Tagesstrecke: 25,5km, Höhensummen: +600Hm/-630Hm, Wegzeit mit Pausen: 5h00

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Sonnabend, 22.06.2024 - Etappe 4

Heute soll die nächste Etappe dran sein. Der geplante Start wird wegen Regen allerdings eine Stunde nach hinten auf nach Neun geschoben. Die S-Bahn nach Bad Schandau bummelt irgendwie und so ist der Anschluss mit dem Bus nach Altendorf seit zwei Minuten weg. Naja, 4km Luftlinie, der Regen hat aufgehört, also los! Da ich nicht an der Straße entlang laufen möchte, werden es dann doch 6km, bis ich am eigentlichen Startpunkt der heutigen Etappe stehe.

Von Altendorf geht es über einen abenteuerlichen Abstieg am Altendorfer Bach hinunter ins Kirnitzschtal, welches ich heute wohl noch mehrmals sehen werde. Auf dem Flößersteig lauf ich bis kurz vor der Ostrauer Mühle im Tal und anschließend den gegenüberliegenden Hang hinauf in Richtung Schrammsteine mit einem schönen Blick auf den Falkenstein. Der Malerweg führt zwar zum Schrammstein-Gratweg hoch, die Schrammsteinaussicht wird aber liegen gelassen. Diese lasse ich mir aber natürlich nicht entgehen und so gibt es einen kleinen Abstecher dorthin. Aufgrund des Wochenendes und des sonnigen Wetters ist hier dann doch ein ordentlicher Andrang. Ich genehmige mir erstmal ein schönes Picknick mit Aussicht, bevor ich auf dem Gratweg weiter in Richtung Breite Kluft laufe. In einer großen Schleife umrundet man nun die Affensteine. Ab und an komme ich nur sehr schleppend voran, weil ich immer wieder Blaubeeren vom Wegrand wegnaschen muss. Entsprechend gefärbt sehen meine Finger und bestimmt auch meine Zunge aus. :-P Am Domerker klettert man über eine Stiege abwärts um dann auf bequemeren Waldwegen vorbei am Bloßstock wieder hinunter ins Kirnitzschtal zu laufen. Am Beuthenfall führt der Weg ein paar Meter bachaufwärts an der Straße entlang, was aber nicht weiter stört. Am Lichtenhainer Wasserfall gönne ich mir erst einmal ein Eis und der Flüssigkeitshaushalt wird wieder auf Vordermann gebracht.

Frisch gestärkt wartet nun der nächste Anstieg, diesmal zum Kuhstall. Da es mittlerweile schon später Nachmittag ist, kommen mir nur noch ein paar Leute entgegen. Am Kuhstall und an der Himmelsleiter ist fast gar nichts mehr los, was mir sehr taugt. Von hier ist es nicht mehr allzu weit. Es geht nur noch eine halbe Stunde wieder hinab ins Kirnitzschtal. Kurz vor der Felsenmühle im Tal biegt der Weg nochmal ab in eine ziemlich zugewucherte Schneise auf den Flößersteig und dann noch ein paar Meter am Bachufer entlang, wo auch bald die Neumannmühle in Sicht kommt. Ich bin kurz vor sechs da und halte erst einmal die Füße in den Bach. Aus der Einkehr in der Neumannmühle um die Wartezeit totzuschlagen wird leider nix - geschlossen. Aber der Bus fährt sogar noch alle halbe Stunde und so nehme ich den nächsten in Richtung Bahnhof Bad Schandau.

 

Die heutige Tour hat es geschafft, die vorherigen nochmal zu toppen - Elbsandsteingebirge von der schönsten Seite. Die Etappe war sehr abwechslungsreich, aber auch die bisher anspruchsvollste. Es ging über jede Menge Stiegen und Leitern und an vielen Abgründen vorbei. Das Wetter hat gut mitgespielt. Auch wenn es am Morgen noch regnete und dann mit der ersten Sonne an der Ostrauer Mühle sich zunächst etwas nach Dampfsauna anfühlte, der restliche Tag war herrlich.

 

Anlauf: Bad Schandau Bahnhof - Altendorf, Wegstrecke: 6,1km

Etappe 4: Altendorf - Neumannmühle mit Abstecher Schrammsteinaussicht, Wegstrecke: 20,0km

Tagesstrecke: 26,1km, Höhensummen: +820Hm/-750Hm, Wegzeit mit Pausen: 7h40

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Sonntag, 01.09.2024 - Etappe 5

Heute ist Etappe Nummer 5 dran und diesmal klappt es ohne langen Anlauf oder Auslauf. Mit S1 und dem 241er Bus geht es über Bad Schandau zur Neumannmühle. Hier gibt es allerdings den ersten kleinen Dämpfer. Ich hatte beim Losstürzen zur S-Bahn noch schnell eine Speicherkarte gegriffen. Normalerweise schau ich immer, ob noch genügend Platz darauf ist. Hier war ich mich sicher. Beim versuchten Etappen-Startbild sagt die Kamera allerdings „Card error” und ist auch nicht umzustimmen. Dann schleppe ich nun wohl anderthalb Kilo sinnloses Gewicht mit mir rum und es wird heute dennoch nur Bilder mit der Telefonknipse geben. Besser als nix!

Der Weg führt zu Beginn ein paar Meter an der Straße entlang, bevor es in den Wald und berghoch geht. Man fängt hier schon ordentlich an zu schwitzen, denn es ist gut heiß. Der Weg verläuft oben am Hang und irgendwann kommt der Abzweig zur Boofe an der Kleinsteinwand, die natürlich kurz erkundet wird. Nun wandert man auf die andere Talseite die Mühlschlüchte hinauf, vorbei am Kleinen Pohlshorn. In einer kleinen Hütte am Wegrand gibt es dann eine Entdeckung. Jemand hat dort ein Zitatebuch liegen lassen. Ob das aus Versehen oder mit Absicht dort geblieben ist, kann ich nicht sagen. Ich blättere und lese eine ganze Weile. Das ganze Buch ist in einer sauberen Handschrift, sehr liebevoll gemacht und von Anfang bis Ende eher ein Kunstwerk. Die Sprüche und Zitate haben es auch in sich. Von Sokrates über Oscar Wilde bis Nietzsche ist alles vertreten. Ich packe das Buch wieder in seine Folietüte und lasse es mit einer Notiz in der Hütte liegen. Hoffentlich behandeln es auch andere mit Respekt!

Es geht nach einer ausgedehnten Mittagspause weiter zum Großen Pohlshorn und dann hinab zur Kirnitzsch und den nächsten Anstieg hoch und wieder runter in Richtung Zeughaus. Obwohl heute keine Einkehr am Weg sein soll, der Imbiss am Zeughaus hat offen und ist gut besucht. Ich fülle Flüssigkeit nach und pumpe einen Liter Limo in Nullkommanix weg. Jetzt kommt der heftigste Anstieg hoch zum Großen Winterberg. Am kleinen Abstecher zur Kipphorn-Aussicht werden noch die Verpflegungsreste vernichtet, bevor der Abstieg in Richtung Schmilka beginnt. Treppen ohne Ende, was ordentlich auf die Knie schlägt. Halb sechs ist das Etappenziel Schmilka erreicht. Die S-Bahn fährt in wenigen Minuten, die Fähre ist aber gerade an der anderen Uferseite. Das wird also nix. Somit ist Zeit genug, um noch kurz in Schmilka einzukehren.

 

Die Etappe heute war aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen recht anstrengend. Die Klamotten haben einen ordentlichen Salzrand. ;-) Landschaftlich war es schön, kam aber nicht an die letzte Etappe heran. Der Wald sieht auf den ersten Blick ziemlich schlimm aus - Borkenkäfer und auch Spuren der Waldbrände vor einigen Jahren. Allerdings bleibt das ganze Totholz im Nationalpark unberührt und es wächst auch schon die nächste Laubwald-Generation von unten nach. Es gab wieder sehr viel Getier am Wegrand zu entdecken, von Schmetterlingen über Ameisen, Spinnen, Rotkehlchen u.v.m.

Ein völlig unerwartetes Highlight, was gar nichts mit dem Malerweg an sich zu hat, war auf jeden Fall die Kladde mit den Zitaten.

 

Etappe 5: Neumannmühle - Schmilka

Tagesstrecke: 15,8km, Höhensummen: +620Hm/-700Hm, Wegzeit mit Pausen: 6h30

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Sonnabend, 28.09.2024 - Etappe 6

Was sagt das Wetter? Am Anfang vielleicht ein paar Regentropfen, später schön. Das klingt gut, also wird Etappe 6 in Angriff genommen! Mit der S-Bahn geht es nach Schmilka, wo auch gleich die Etappe losgeht. Start 11:20 Uhr. Der erste Anstieg ist eine ewig lange Treppe durch den Wald hinauf nach Schöna. Oben angekommen, hat man einen netten Blick zur Kaiserkrone. Der Felsen ist kein Teil des offiziellen Malerwegs, wohl aber des Caspar-David-Friedrich-Wegs, dessen Namensgeber ja seines Zeichens ja Maler war. Das verstehe, wer will. Einen kleinen Abstecher ist es allemal wert, man hat mehrere schöne Aussichten.

Zurück auf dem Originalweg geht es in einem S-Bogen durch Schöna, dann durch Reinhardtsdorf und auf einem Abstecher in Richtung Wolfsberg. Obwohl der Wetterbericht spätestens ab jetzt herrlichsten Sonnenschein vorausgesagt hat, regnet es hier etwas und so richtig Spaß macht das keinen. Nun biegt der Weg wieder in Richtung Ortsteil Krippendorf. Danach geht es wieder in den Wald. Ab hier kommen unheimlich viele Leute entgegen, die zum Teil aussehen, als ob sie hier zum Wandern gezwungen werden.*

Mittlerweile lässt sich auch die Sonne blicken und es ist richtig warm. Nach der Talquerung nahe Krippen und einer Rast im Wald geht es langsam wieder bergauf in Richtung Kleinhennersdorf. Das kommt mir doch bekannt vor. Hier war ich irgendwann mal mit Consti auf einer Miniwanderung zur Lichterhöhle unterwegs. Die Höhle ist seltsamerweise auch kein Wegpunkt am Malerweg. Vielleicht hat sie keiner der Maler auf Leinwand bringen wollen. Wenn man aber hier ist, sollte man da schon einfach mal vorbei schauen. Also wird der persönliche Malerweg um noch eine Sehenswürdigkeit reicher.

Jetzt beginnt ein stetiger Aufstieg zum Papststein, der eine der angeblich schönsten Aussichten im ganzen Elbsandsteingebirges und der Malerwegtour bietet. Das Panorama in der Nachmittagssonne ist wirklich grandios. Wie etliche andere Malerweg-Wegpunkte, kommt mir auch das bekannt vor, weil auch hier war ich schon mal. Gestärkt mit Apfelstreuselkuchen und sauteurer Limo geht es weiter zur Pavillonaussicht Gohrisch, dem zweithöchsten Punkt der heutigen Etappe nach dem Papststein. Der Weg geht nun noch über einige lustige Stiegen und dann eigentlich nur noch bergab.

Der Etappenendpunkt ist eine ziemlich unspektakuläre Abzweigung mitten im Nirgendwo nahe Gohrisch. Als Abschluss der Tour gibt es hier noch einen sehr imposanten Regenbogen.

Von Gohrisch ist die nächste S-Bahn-Haltestelle in Königstein. Der Weg ist recht einfach, geht sachte bergab und so werden das heute sehr entspannte 2,7 Auslaufkilometer. Es ist eindeutig Herbst, denn es dauert nicht mehr lange bis es dunkel wird.

 

*) Info im Nachgang: Die Veranstaltung war der Elbsteiger Marsch, wo man 30 oder 60km durch die Gegend wandert. Mittags waren das wohl Teilnehmer der 30km-Runde. Am Abend kamen auch noch andere, deutlich abgekämpfter aussehende Leute entgegen, bestimmt auf der langen Runde unterwegs.

 

Etappe 6: Schmilka - Gohrisch mit Abstecher zur Kaiserkrone und zur Lichterhöhle, Wegstrecke: 18,8km

Auslauf: Gohrisch - Stadt Königstein, Wegstrecke: 2,7km

Tagesstrecke: 22,5km, Höhensummen: +/-790Hm, Wegzeit mit Pausen: 7h30

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Sonnabend, 12.10.2024 - Etappe 7

Der Anlauf ist heute nichts Neues. Es geht den selben Weg entlang, wie letztens, nur halt in anderer Richtung vom Bahnhof in Königstein bis zum Einstieg hinter Gohrisch. Es ist allerdings viel anstrengender, da es bergauf geht. Das Wetter ist recht kühl aber es gibt einen herrlich blauen Himmel. Ein paar Flaschenboviste wandern hier schon vom Wegrand in meinen Beutel. Allerdings hab ich mir vorgenommen, es wird nur an Pilzen abgeschnitten, was vom Weg gesichtet wird und nicht in den Wald abgebogen, sonst klappt das mit dem Ankommen heute nie.

Nach den reich 2½ Kilometer beginnt nun die Etappe 7. Es geht in einem Bogen fast nochmal nach Gohrisch hinein, um dann in Richtung Pfaffenstein zu biegen. Kommt mir bekannt vor, auch hier war ich mit Sohnemann letztes Jahr irgendwann. Die Route ist die gleiche wie damals, es geht durch das Nadelöhr die Stiegen hinauf zum Gipfel. Auch wenn es wieder ein paar Extrameter und kein Malerweg-Teil ist, die Goldschmied-Höhle und der Opferkessel werden trotzdem mit abgelaufen.

Vom Pfaffenstein geht es auf der anderen Seite hinab und dann weiter in Richtung Königstein. Es gibt immer mal wieder schöne Ausblicke in Richtung Festung. Nun verläuft der der Wanderweg erstmal mehr oder weniger in einer Höhe entlang der Quirlpromenade. Der Herbstwald leuchtet in herrlichstem Wetter in den schönsten Farben. Die Höhenmeter purzeln nun, denn es geht erst einmal hinunter in den Ort, wo sich der Kreis heute schon mal fast schließt, denn bis zum Bahnhof sind es nur wenige Meter. Der Anstieg zur Festung schlaucht zugegebenermaßen etwas. Weiter oben geht es dann gemächlicher bis zum Festungseingang. Der Wegvorschlag geht zwar in die Festung, aber das würde alles zu knapp werden, zumal man für den Eintritt nicht nur 10 Minuten auf der Festung bleiben würde. Also geht es wieder bergab. Die Touristenmassen sind schon an der Abzweigung zum Parkplatz wieder verschwunden und spätestens bei der Gabelung weg von Königstein wird es richtig leer. Das Licht fehlt mittlerweile etwas, sodass die Landschaft hier nicht mehr ganz so zur Geltung kommt. Die Sonne lässt sich aber dann trotzdem nochmal kurz blicken.

Am Biedermann-Mausoleum (auch Malerwegs-Kapelle genannt) gibt es eine kurze Pause bevor es die letzten Kilometer bis nach Weißig geht. Von hier sind es dann nur noch 20 Minuten bis zum Bahnhof in Rathen.

 

Anlauf: Stadt Königstein - Gohrisch, Wegstrecke: 2,6km

Etappe 7: Gohrisch - Weißig, Wegstrecke: 18,1km

Auslauf: Weißig - Rathen, Wegstrecke: 1,7km

Tagesstrecke: 22,4km, Höhensummen: +/-750Hm, Wegzeit mit Pausen: 7h00

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Donnerstag, 31.10.2024 - Etappe 8

Feiertag in Sachsen. Das Wetter könnte besser sein, aber es ist wenigstens trocken. So steht der letzten Etappe nichts im Wege. Die 09:47er S-Bahn bringt mich nach Rathen, wo es zunächst den Berg in Richtung Weißig steil hinauf geht. Warmlaufen.

Zum ersten wortwörtlichen Höhepunkt ist es nicht weit: Es kommt der Aufstieg zum Rauenstein. Der Ausblick ist wieder genial und die Farben des Herbstes sind beeindruckend. So richtig schön wird es im sich anschließenden Wald. Ich kommen vor Schauen und Fotografieren kaum vorwärts.

Es geht hinab nach Stadt Wehlen, wo der Weg aber gleich wieder den Elbhang nach oben führt Richtung Damengrund. Weiter durch Naundorf bleibt man nun auf der Höhe weit über der Elbe und ich komme durch herrlichsten Herbstlaubwald. Den Wegpunkt mit einer schönen Aussicht verpasse ich fast und es wird Zeit für eine Picknickpause.

Weiter geht es in Richtung Königsnase, einem weiteren Aussichtspunkt. Ab hier führen Stufen hinab nach Obervogelgesang. Jetzt laufe ich auf dem Radweg an der Elbe entlang, bevor der Weg am Wasserwerk wieder in den Wald und bergauf aber in die entgegengesetzte Richtung verläuft um hoch zum Canalettoweg zu kommen und diesen wieder elbabwärts Richtung Pirna zu laufen. An der Elbleite geht es ein paar Meter runter und wieder hoch. Ich beschließe noch eine Runde um die Gedenkstätte Sonnenstein zu laufen. Für die Gedenkstätte ist es heute allerdings schon zu spät.

Nun sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel. Um einen Blick auf das Schloss Sonnenstein zu bekommen, geht es nochmal ein paar Meter vom Weg ab, bevor dann schnell der Marktplatz von Pirna und damit der Endpunkt des Malerwegs erreicht ist.

Der Vollständigkeit halber kommt nun noch ein Kilometer zum Bahnhof um den Kreis auch wirklich zu schließen. Mission complete!

 

Anlauf: Rathen - Weißig, Wegstrecke: 1,9km

Etappe 7: Weißig - Pirna, Wegstrecke: 15,4km

Auslauf: Pirna Markt - Bahnhof, Wegstrecke: 1,0km

Tagesstrecke: 18,3km, Höhensummen: +/-410Hm, Wegzeit mit Pausen: 5h40