Tagebuch (Eintrag 3 von 6)

Charlotteville, Buccoo (Tobago)

Sonntag, 25.11.2012

So richtig viel steht heute nicht auf dem Plan. Ich such wieder was zum Frühstück und lande aus Mangel an anderen Möglichkeiten wieder im Speyside Inn. Dort erfahre ich, dass heute in Charlotteville ein Fischerei-Fest stattfindet. Super, passt ja bestens! Gegen Mittag pack ich dann meine Sachen in der Ferienwohnung und versuche einen Bus nach Charlotteville zu erwischen. Die Einheimischen sagen mir aber, dass der nächste in frühestens zwei Stunden geht. Sie helfen mir das nächstbeste Auto anzuhalten. So geht es mit einem Pickup die paar Kilometer bis auf die andere Seite der Insel. Da angekommen, such ich mir erstmal ein Quartier und lande in Rosa’s Belle Aire Inn, einem kleinen, netten Guesthouse.

Das „Man O’War Bay Pirogue Festival 2012” hat bereits begonnen, aber so richtig viel ist noch nicht los. So mach ich noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt Fort Campbleton. Dann kommt am späteren Nachmittag schon etwas mehr Bewegung ins Fest. Das Soundsystem (LKW mit Stromgenerator und Boxen) macht Druck und die Leute versammeln sich am Strand. Es gibt einen Strandlauf, ein Bootsrennen und andere Preisspiele. Ich koste mich durch das Essensangebot, Conch (Seeschnecke) mit allerlei unbekanntem Gemüse wie Dashin und Cassava. Ein weiterer Höhepunkt ist dann der Greasy Pole-Kletterwettbewerb. Ein eingefetteter 12m Baumstamm steht am Strand und wer hochkommt, gewinnt.

Dann treff ich Per, der mit ein paar Schweizer Seglern unterwegs ist. Der Abend wird zunehmends lustiger. :-) Christina aus der Schweiz, Bash aus Charlotteville, Per und ich machen die Party unsicher, die noch bis nach Mitternacht weitergeht.

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Montag, 26.11.2012

Am Morgen versuch ich in Charlotteville etwas zu Essen aufzutreiben und lande in einem kleinen Imbiss, wo es leckere gefüllte Pies gibt. Frisch gestärkt geht es dann die steile Windward Road hinauf bis zum Abzweig zum Flagstaff Hill. Von hier hat man einen guten Blick nach Norden auf die London Bridge und St. Giles Island aber auch Richtung Man O’War Bay. Dann wandere ich wieder zurück, biege aber noch in die Northside Road ein und lauf da noch ein paar Kilometer rein. Nachdem mich dann ein Regenguss erwischt hat, verlier ich ein wenig die Lust und laufe schließlich zurück. Am Nachmittag schau ich nochmal zur Pirate’s Bay, wo ich noch etwas am Strand liege und im Meer schwimmen gehe.

Am Abend gibt es in einem der kleinen Restaurants an der Promenade genial lecker Fish’n’Chips. Am Abend lauf ich der Schweizer Familie über den Weg und sie laden mich für morgen auf ihr Boot ein. In einer Bar treff ich dann Bash und wir trinken noch ein Bierchen.

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Dienstag, 27.11.2012

Da gestern wieder ein Flieger aus Frankfurt angekommen ist, sind heute mehr Taucher in Speyside am Start, Marina und Kai sowie Barbara und Andi. Einziges Problem, das Boot ist noch nicht im Wasser. Daher geht es heute mit dem Boot und den Leuten der Nachbartauchbasis raus. Der erste Tauchgang ist The Cathedral vor Little Tobago. Es gibt wieder jede Menge Fische zu sehen und sehr viele Langusten. Am Ende des Tauchgangs gibt es noch eine Befreiungsaktion. Die Fischer haben einen Langustenkäfig mitten ins Riff geworfen, was Adrian überhaupt nicht gefällt. Die Zerstörung der Korallen muss echt nicht sein. Wir befreien zwei der Tiere aus dem Käfig und funktionieren ihn dann zu einem neuen potenziellen Riff um. Die Fischer haben Pech. Nach der Oberflächenpause geht es wieder zum Japanese Garden. Obwohl es mein zweiter Tauchgang hier ist, hab ich absolut nix dagegen, denn es ist wirklich richtig schön hier.

Per Anhalter geht es dann wieder zurück nach Charlotteville. Da angekommen mach ich mich zur Pirate’s Bay auf um zum Segelboot „Pachamama” zu schwimmen. Die Schweizer Familie, bestehend aus Sabine und Dario sowie ihren 4 Kindern, ist seit 12 Jahren unterwegs. (Wer mehr wissen möchte: [Link extern] TOPtoTOP.org.) Bei einem Tee haben wir eine ganz interessante Unterhaltung über ihre Tour. Da ich schon mitten in der Bucht bin, schwimm ich auch noch mal zur „Arctic”, dem Boot von Per. Auch hier quatsch ich mich wieder fest bei Tee mit Rum. Als ich dann endlich wieder an Land schwimme, ist es schon dunkel. Das Plankton um mich herum fluoresziert bei den Schwimmbewegungen.

Abendessen gibt es in einem schicken, aber trotzdem sehr preiswerten Restaurant namens Sharon & Pheb’s. Natürlich gibt es wieder Fisch... ;-)

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Mitttwoch, 28.11.2012

Am Morgen pack ich meine sieben Sachen und fahre mit Sack und Pack mit einem Maxi nach Speyside, wo ich heute nochmal zwei Tauchgänge machen will. Nach dem Frühstück geht es heute mit 7 Tauchern sowie Tanja und Adrian als Guides zuerst zum Black Jack Hole. Der Tauchgang ist wieder Spitzenklasse, wir sehen einen Ammenhai, der im Riff schläft, aber auch wieder jede Menge anderes Getier. Der für mich letzte Tauchgang ist entspannt mit einer Schildkrötensichtung. Zum Schluss am Flying Manta wird es nochmal turbulent, denn hier gibt es eine Schlucht mit ordentlich Strömung. Der Drift macht richtig Spaß.

Da Tanja und Adrian sowieso in Richtung Süden der Insel zum Einkaufen fahren wollen, bieten sie an mich mitzunehmen. So komm ich fast bis Buccoo. Das letzte Stück nehm ich ein Taxi. Die geplante Couchsurfing-Aktion in Buccoo, geht leider schief. Mein Host ist gerade in Trinidad und keiner weiß so richtig, wo wie und was. Halb so wild, ich quartier mich in eines der vielen Guesthouses ein. Am Abend hab ich gerade noch soviel Bargeld, dass es für einen Roti langt. In Buccoo gibt es eigenartigerweise keinen Geldautomaten und der nächste ATM ein paar Kilometer weiter mag meine Visa-Karte nicht. So werd ich wohl morgen früh nochmal losziehen müssen, denn das Hostel ist auch noch nicht bezahlt. Für zwei Bier in Zan’s Bar reichts dann doch noch. ;-)

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Donnerstag, 29.11.2012

Am Morgen ist die erste Aufgabe Bargeld aufzutreiben. Das klappt dann in Crown Point auch, wo ich gleich wieder in ein Frühstück reinvestiere. Danach geht es zurück in Buccoo erstmal eine Runde im Meer schwimmen. Dann fahr ich nach Scarborough, um für morgen ein Fährticket nach Trinidad zu organisieren, eine Telefonkarte zu kaufen und mich mal im Internetcafé auf denn neuesten Stand bringen. Das geht alles recht schnell und unkompliziert, sodass ich am Nachmittag gleich nochmal in Zan’s Bar einreite, die man ja somit schon als Stammkneipe eintragen kann. Nach einem Regenguss ist das Wetter am späten Nachmittag wieder prima und ich spring gleich nochmal in die Buccoo Bay. Abends gönn ich mir Fisch in einer Jalapeño-Rotwein-Sauce in Miller’s Restaurant. Lecker!

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