Tagebuch Nepal (Eintrag 1 von 5)

Anreise von Berlin über Düsseldorf, Abu Dhabi und der erste Tag in Kathmandu

Dienstag/Mittwoch/Donnerstag, 05./06./07.11.2011: Urlaubsstart mit Umweg

Der Urlaub ist noch nicht losgegangen, ich bin aber trotzdem schon unterwegs. Von der Firma bin ich zusammen mit einigen Kollegen in Düsseldorf auf einer 3-tägigen Schulung. Da ich diesen Termin schon eine Weile kannte und Düsseldorf auch eine Abflugmöglichkeit nach Kathmandu war, hab ich das mal so gedeichselt.

Es geht am Dienstag früh zum Flughafen in Tegel. Während die Kollegen mit kleiner Tasche für zwei Übernachtungen in Düsseldorf parat stehen, komm ich mit vollem Gepäck und in Wanderschuhen an. Auch im Standort in Düsseldorf fragen mich die Kollegen dort, wo ich denn noch hinwill. Als sie es dann von mir erfahren, schauen sie nicht schlecht. ;-)

Die nächsten anderthalb Tage ist dann aber trotzdem erstmal noch Arbeit angesagt. Am Donnerstag fahren alle Berliner Kollegen mit dem Taxi zum Flughafen. Dort klinke ich mich dann aus. Das wollt ich schon immer mal machen. Während die anderen heim fliegen, steig ich einfach in einen anderen Flieger und zieh in die Weltgeschichte hinaus. :-)

Nach etwas Konfusion am Schalter - ich war nicht im System - startet der Etih*d-Airbus, der eigentlich ein AirB*rl*n-Flieger ist, pünktlich 21:05 Uhr. Neben mir der Platz bleibt frei, so kann ich meine Beine wenigstens etwas ausstrecken. Pasta, Gin-Tonic und noch einen Film, dann versuch ich etwas zu schlafen.

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Freitag, 08.11.2011: Abu Dhabi

Es wird gerade hell, als die Maschine in Abu Dhabi landet. Ich hab ewig Zeit und schaue mir einfach mal das Emirat an, da man kein Visum braucht, wenn man ein Weiterflugticket hat. Es ist nicht viel los, denn der Freitag ist im Moslemischen, wie bei uns Sonntag. Mit dem Bus geht’s 40 Minuten in die Innenstadt. Ich versuche in einer riesigen Mall etwas zum Frühstück aufzutreiben, finde aber nicht wirklich was Ansprechendes und ziehe weiter. Mit einem Linienbus fahr ich zum Corniche Beach und Al Marina und schau mich da mal um. Aber auch hier ist nichts los. Dann kehr ich in ein kleines 0815-Restaurant ein, für ein untypisches Käse-Panini und einen Kaffee. Gegen halb 12 beschließe ich, zum Flughafen aufzubrechen, denn es geht 13:45 Uhr weiter. Das nächste Shuttle fährt um 12:00. Super! Der Bus startet auch pünktlich, hält aber entweder an jeder Ampel oder dann an der Haltestelle dahinter an. Gefühlt stoppt er alle 150m. Es ist auch egal, ob jemand an der Haltestelle wartet. Dazu kommt noch die mäanderförmige Route durch die City. Nach einer halben Stunde bin ich sage und schreibe 700m vom Startpunkt entfernt. Als der Busfahrer dann aussteigt und in der Moschee verschwindet, langt es mir und ich weiß, dass es so nichts wird mit Pünktlich-am-Flughafen, der noch 27km entfernt ist. Ich schaffe es ein Taxi zu ergattern, muss aber dann nochmal an einem Geldautomaten in der nächsten Tankstelle vorbei. Die Zeit läuft. Kurz nach eins bin ich am Flughafen und das Boarding ist schon in vollem Gange. Der Rest klappt ohne Probleme. Das war aber jetzt zumindest schon mal ein kleiner Spannungsmoment. Soll ja nicht langweilig werden...

Der Flug von Abu Dhabi nach Kathmandu, diesmal wirklich mit Etih*d, ist entspannt und das Essen sogar richtig gut. Von Nepal und dem Himalaja seh ich leider nicht viel, denn es ist schon dunkel, als der Vogel landet. Die Einreise klappt problemlos, da ich einer von den wenigen bin, die ihr Visum schon im Pass haben. Alle anderen stellen sich in einer langen Schlange an. Die Zeit holen sie allerdings am Gepäckband wieder raus, da steh ich nun rum.

Vor dem Flughafen warten dann auch schon Prasanta und Govinda von der Trekking-Agentur mit Auto und Fahrer auf mich. Ich bekomme erstmal als Willkommensgruß eine Blumenkette umgehängt - niedlich... Die Beiden bringen mich ins reservierte Elbrus Home Guesthouse in Thamel. Mittlerweile ist es halb 10 und ich bin hundemüde. So zieh ich nicht nochmal los und verschieb alles auf morgen.

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Sonnabend, 09.11.2011: Thamel/Kathmandu

Nach dem ganz brauchbaren Hostelfrühstück schauen Prasanta und Govinda vorbei, um die Details der Trekkingtour durchzusprechen. Eigentlich war geplant, am Montag zu starten. Da wegen der Wahlen in anderthalb Wochen aber Streiks angesetzt sind, empfiehlt es sich schon morgen aufzubrechen.

Zusammen mit Govinda organisier ich mir noch Diamox - ein Mittelchen gegen Höhenkrankheit, nur für alle Fälle. Danach hab ich den ganzen Tag Zeit und so stromer ich kreuz und quer durch Thamel, das Touristenviertel von Kathmandu. Alle fünf Meter gibt es einen Outdoorladen. Die HighTec-Klamotten sind spottbillig und garantiert echt! Naja, die Nähte und das Logo sind etwas schief, aber so genau nimmt man es hier nicht...

Wenn man das erste Mal in so einer Gegend ist, würde man Kathmandu wahrscheinlich mit Adjektiven wie laut, verdreckt, stinkend, chaotisch, hektisch und weiter in der Art versehen. War man bereits schon mal in Indien in Mumbai oder Old Delhi, bezeichnet man es eher als vergleichsweise recht angenehmes, übersichtliches Städtchen.

Mein Abendessen nehm ich im Mc Donalds Fast Food Restaurant ein. Mit der bekannten Kette hat das hier aber überhaupt nichts zu tun und ich verspachtel ein Chana Masala für umgerechnet 1,60€. Am Abend gibt es im Hostel mit ein paar Deutschen noch ein „Everest”-Bier. Ich will morgen fit sein und so wird es bei mir nicht zu spät...

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